Barsinghausen
(HAZ vom 07.04.2018 - Quelle: LINK)
. Tausende Barsinghäuser haben in den letzten Wochen für ihren Sportler des Jahres abgestimmt. Mehr als 6000 Stimmen wurden bei der vom Sportring der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse organisierten Wahl abgegeben. Bei einer großen Gala im Zechensaal wurden nun die Sieger ausgezeichnet. Erstmalig hat nicht eine Jury sondern die Leser der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse entschieden, wer am Ende ganz oben auf dem Treppchen steht.
„An diesem Abend geht es darum, zu eigen, wie vielfältig die Sportszene in Barsinghausen ist“, sagte Christoph Dannowski, der durch den Abend führte. Begrüßt wurden die Gäste von Sportring-Vorsitzendem Berthold Kuban und Björn Franz, Leiter der Lokalredaktion Süd der Madsack Heimatzeitungen. Rund 200 Menschen waren gekommen, um die sportliche Vielfalt Barsinghausens zu würdigen. Der Abend zeigte deutlich, dass man nicht nach Hannover zu 96 oder den Recken schauen muss, um große Talente zu sehen. Die Sportler aus der Deisterstadt haben im vergangenen Jahr großartige Leistungen gezeigt. Das wurde an diesem Abend schnell klar. Der Abend sollte aber auch ein Brücke vom vom Breitensport zum Spitzensport und zurück schlagen, sagte Dannowski, als er die beiden Ehrengäste und Triathlon-Größen begrüßte: Christian Haupt und Jan Raphael. Der 37-jährige Haupt aus Hemmingen konnte im vergangenen Jahr seinen Titel bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii verteidigen und wurde bester Amateur aller Altersklassen. Der ebenfalls aus Hemmingen stammende Raphael verdient bereits seit zwölf Jahren seinen Lebensunterhalt mit dem Triathlon und ist amtierender Deutscher Meister der Langdistanz. „Gerade wenn man die Leistung neben dem Beruf bringt, ist das eine Sache, die besondere Anerkennung verdient“, lobte Haupt die Sportlerehrung von Sportring Barsinghausen in Zusammenarbeit mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse. „Dass über 6000 Stimmen zusammen gekommen sind zeigt, was für einen hohen Stellenwert der Sport hier in Barsinghausen hat“, sagte Franz.
Svenja Pingpank ist Sportlerin des Jahres
Zur Sportlerin des Jahres haben die Leser von HAZ und NP Leichtathletin Svenja Pingpank gewählt. 33 Prozent der Wähler entschieden sich für 21-Jährige von Hannover Athletics entschieden. Gemeinsam mit der deutschen U23-Nationalmannschaft belegte die Barsinghäuserin im slowakischen Samorin den 2. Platz bei der Cross-Europameisterschaft. Und der Erfolg liegt in der Familie: Pingpanks Vater Markus war Seniorenweltmeister über 10.000 Meter. Da sie derzeit bei der Studentenweltmeisterschaft in der Schweiz ist konnte Pingpank nicht bei der Preisverleihung dabei sein. Per Videobotschaft bedankte sie sich allerdings bei ihrer Familie, ohne die sie nicht so weit gekommen wäre. Pingpank konnte sich gegen Lea Teider (2. Platz, Kung-Fu beim TSV Kirchdorf) und Ina Wildhagen (3. Platz, Triathlon beim TSV Barsinghausen) durchsetzen.
Kersten Koschoreck ist Sportler des Jahres
Bei den Männern sicherte sich Kersten Koschoreck, Triathlet beim TSV Barsinghausen, den ersten Platz. Koschoreck hat sich im vergangenen Jahr den Traum eines jeden Langdistanz-Triathleten erfüllt. Der Senior vom TSV Barsinghausen nahm in seiner TM-55-Altersklasse am Ironman Hawaii teil und schaffte es auf den 42. Platz. Auf Platz zwei wählten die Barsinghäuser ebenfalls einen Triathleten und ebenfalls einen vom TSV Barsinghausen: Ernst Wildhagen. Platz drei belegte Kick-Thai-Box-Welt-, Europa- und Deutschlandmeister im Superschwergewicht Güney Artak vom TSV Kirchdorf. Mittlerweile habe er seine Kickbox-Karriere an den Nagel gehangen, um sich dem Profi-Boxen zu widmen, sagte er. Seinen Weltmeistertitel muss er allerdings noch verteidigen. „Und das will ich in Barsinghausen machen – als Dankeschön an all meine Familie und Freunde, die mich immer unterstützt haben.“
Turnerinnen des TSV Kirchdorf sind Mannschaft des Jahres
Am Ende des Abends wurde es nochmal richtig spannend, denn gleich zwei Mal waren Teams des TSV Kirchdorf in der Kategorie Mannschaft des Jahres nominiert. Gewonnen haben letztendlich die Turnerinnen vom TSV Kirchdorf – und schlugen so im Kirchdorfer Wettstreit die Fußballer, die es auf Rang vier schafften. Die Turnerinnen Isabel Bade, Leonie Danner, Elisabeth Geib, Antonia Koch, Alena Krüger, Nina Reimer, Milena Ringleff und Luzie Stadelmaier sind schon seit 2009 ein Team und belegten bei den Deutschen Meisterschaften im Turngruppenwettstreit den neunten Platz. Mittlerweile wohnen die Frauen über ganz Niedersachsen verteilt, dennoch treten sie wieder bei den Landesmeisterschaften an. Über den zweiten Platz konnten sich die Basketballer vom TSV Barsinghausen freuen. „Man merkt, dass wir uns Blind verstehen –das sagen auch unsere Gegner“, erklärt einer der Spieler, wieso das Team so erfolgreich ist. Den dritten Platz belegten die Schwimmer der SGS Barsinghausen.
Ein Supertalent im Zechensaal
Doch die Bühne gehörte an diesem Abend nicht nur den Sportlern. Die Rund 210 geladenen Gäste erwartete auch ein buntes Rahmenprogramm. Für die musikalische Unterhaltung sorgte der deutsch-kongolese Christian Bakotessa, der vielen wohl aus der TV-Sendung „Das Supertalent“ bekannt ist. Der Sänger, der in Ricklingen wohnt und in seiner hatte eigentlich nur eine Freundin zu der Casting-Show begleitet. Doch als er in der Pause spontan ein Lied singt, begeistert er sofort Juror Dieter Bohlen und singt sich ins Finale der Show. Für Staunende Gesichter sorgte Schlangenfrau Anastasiya Alekseyeva, die ihren Körper scheinbar spielerisch leicht in unmenschlich aussehende Stellungen verbog.
Auszeichnungen für ehrenamtliches Engagement
Auch das Ehrenamt erhielt während der Gala seine angemessene Würdigung. Für sein jahrzehntelanges Engagement beim TSV Egestorf und im Barsinghäuser Sportring hat Christoph Lobisch die Roland-Freitag-Medaille erhalten. Lobisch ist seit 17 Jahren im Vorstand des Sportrings aktiv und war maßgeblich daran beteiligt, diesen vor knapp 20 Jahren mit aufzubauen. „Du hast in dieser Zeit wichtige Impusle gesetzt“, sagte der Sportring-Vorsitzende Berthold Kuban. Lobisch selbst gab an, vor allem aufgrund des Erfolgs seiner freiwilligen Arbeit so lange am Ball geblieben zu sein. „Es ist einfach schön, zu sehen, dass man etwas zum Positiven bewegen kann“, sagte er. Der mittlerweile 55-Jährige hofft, dass seinem Beispiel in Zukunft auch wieder vermehrt jüngere Sportler folgen werden. „Ich kann wirklich allen nur raten, sich in einem Verein zu engagieren - denn es lohnt sich“, sagte Lobisch. Als herausragendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement stehe er stellvertretend für alle Menschen, die sich freiwillig in einem Sportverein einbringen, sagte Moderater Dannowski. Ohne Menschen wie Lobisch sei der Breitensport undenkbar – und zwar nicht nur in Barsinghausen, sondern in ganz Deutschland.
Zur sportlichen Tradition Barsinghausens gehören seit mehreren Jahrzehnten auch die Feriensportwochen. Dass es die Traditionsveranstaltung während der Sommerferien nach wie vor gibt, liegt vor allem an Martin Köster und Andreas Claußen. Nachdem die Zuschüsse der Stadt immer weiter gekürzt und schließlich komplett gestrichen wurden, haben sie es während ihrer gemeinsamen Zeit als Organisatoren der „FeSpoWo“ geschafft, private Sponsoren zu finden, durch die die sportbegeisterten Kinder und Jugendlichen der Stadt bis heute einen Sommer voller Sport und Spaß erleben können. Hierfür haben Köster und Claußen den Sonderpreis des Rates der Stadt Barsinghausen erhalten. „Es war wirklich eine harte Zeit“, erinnerte sich Köster. „Auf einmal war das Geld weg.“ Doch aufgeben sei für sie zu keinem Zeitpunkt infrage gekommen, sagte er unter dem Applaus der Anwesenden. Ratsvorsitzende Claudia Schüßler, die den Preis überreichte, betonte, welch herausragende soziale Arbeit die Beiden in Barsinghausen geleistet hätten. „Und zwar nicht nur für die Kinder, sondern die gesamte Gesellschaft.“
Susanne Kühn gewinnt Traumreise
Es war ein überragendes Ergebnis: Mehr als 6000 Stimmen wurden im Vorfeld der Sportlerehrung abgegeben – der größte Teil davon im Internet, aber auch viele ganz traditionell mit Hilfe des Coupons, der der Barsinghäuser Lokalausgabe von HAZ und NP beigelegen hatte. „Jede Stimme war ein Gewinn für den Sport und die Sportler in Barsinghausen“, sagte Moderator Christoph Dannowski. Aber für Susanne Kühn hat sich die Stimmabgabe aber in besonderer Weise gelohnt.
Unter allen Teilnehmern hat sie den Hauptpreis des HAZ/NP-Gewinnspiels gewonnen: Eine sechstägige Reise für zwei Personen in die Schweiz. Neben der Übernachtung in einem Vier-Sterne-Hotel mit Halbpension gehören zusätzlich Tagesfahrten nach St. Moritz, Ulm und Rothenburg ob der Tauber zu dem Traumurlaub, ebenso wie Bahnfahrten durch die Rheinschlucht nach Andermatt, nach Luzern und zum Vierwaldstättersee. Der Gesamtwert der Reise, die von der Humboldt Reisewelt zur Verfügung gestellt wurde: stolze 2300 Euro.
Sichtlich berührt nahm die völlig ahnungslose Gewinnerin den Preis auf der Bühne aus den Händen von HAZ/NP-Lokalchef Björn Franz entgegen. „Ich bin völlig sprachlos“, sagte sie. Kraftvolle Stimmen hatten dafür Kühns Begleiterinnen, die sogar einen kurzen Fangesang für ihre Freundin und glückliche Gewinnerin auf Lager hatten.
Eigentlich war Kühn davon ausgegangen, dass sie zu den zehn Gewinnern gehört hatte, die jeweils mit einer Begleitperson als Gäste von HAZ und NP zu der Sportlerehrung der Erwachsenen am Sonnabend eingeladen worden waren. Gemeinsam mit den anderen Gewinnern nahm sie auf eigens für sie reservierten Plätzen im Zechensaal Platz – bis sie plötzlich auf die Bühne gerufen wurde. Glückwünsche konnte sie danach auch von den anderen Gewinnern entgegennehmen, die im Anschluss an die Preisverleihung beim gemütlichen Ausklang mit leckerem Essen und Getränken noch auf Tuchfühlung mit den geehrten Sportlern und den geladenen Gästen gehen konnten.
Prominente Gästeliste: NFV-Präsident, NP-Chefredakteur und ein Gast aus Laatzen
Unter den Gästen im Zechensaal waren auch viele bekannte Gesichter. Bürgermeister Marc Lahmann, der an beiden Tagen in der ersten Reihe Platz nahm, hatte am Sonnabend seinen Laatzener Amtskollegen Jürgen Köhne zu Gast. Wenige Plätze entfernt verfolgten Bodo Krüger, der Chefredakteur der Neuen Presse, und Günter Distelrath, der Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes, die Veranstaltung. Der Barsinghäuser Ehrenbürger Karl Rothmund musste seinen Besuch dagegen kurzfristig wegen eines Todesfalles in der Familie absagen.
Auch andere Gäste aus der Barsinghäuser Politik und Wirtschaft wollten die beiden Veranstaltungen, die ganz im Zeichen der Sportler standen, nicht verpassen: Unter anderem gehörte der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Barsinghausen, Reinhard Meyer, ebenso zu den Gratulanten wie die Ratsvorsitzende Claudia Schüßler und Joachim Brandt, der scheidende Präsident des Regionssportbundes. Bereits am Freitag hatten Avacon-Regionalreferent Frank Glaubitz und Filialdirektor Heiko Bierwag von der Hannoverschen Volksbank als Paten die Ehrung der jugendlichen Gewinner übernommen.
Von Lisa Malecha und Marcel Sacha